Dienstag, 15. März 2011

Skitourenwochenende Rauristal

Am Freitag den 11.03.2011 trafen sich der Thomas der Harald und ich um 12:00 Uhr bei Boehringer um ins Rauristal aufzubrechen. Eigentlich sollte der Niko auch noch mitkommen. Aber er war leider krank, so dass wir in bewährter Besetzung los zogen. Nach einer Ereignislosen Fahrt kamen wir gegen 16:00 Uhr am Parkplatz Bodenhaus an. Wie erwartet war die Mautstraße noch geschlossen, so dass wir das Naturfreundehaus Kolm Saigurn zu Fuß bzw. mit Ski erreichen mussten. Kein Problem, es sollten ja nur 20 min sein. Nachdem wir unsere Klamotten gewechselt und unserer Rucksäcke mit dem ganzen Zeug (Steigeisen, Seil, Eispickel, Klettergurte ect) beladen hatten ging es, nach dem Tipp eines Einheimischen, über ein paar schneebedeckte Wiesen los. Nach der Überquerung eines Baches ging es über einen Forstweg bergauf. Nachdem wir eine Stunde unterwegs waren führte uns der Weg und auf einem Schneeschuhtrail und zu einem Wegweiser: Kolm Saigurn 1 3/4 h. Da wurde uns bewusst, dass es keine 20 min bis zum Naturfreundehaus waren. Der mäßig ansteigende Schneeschuhtrail beschäftigte uns noch etwa eine Stunde und nach einer kleinen Navigationseinlage erreichten wir das Naturfreundehaus im Mondschein. Wie sollte es anders sein:-)

Hier die Bilder vom Freitag.





Nach einer ereignislosen aber kurzen Nacht ging es am Samstag Morgen um 5:50 Uhr los. Gestärkt von einem ordentlichen Frühstück machten wir uns zusammen mit zwei Tourengehern aus Niederbayern auf den Weg den 3254 m hohen Hocharn zu besteigen. Nach einem kurzen Stück auf der Straße gings links über eine Brücke und hinter ein paar Büschen wartete schon die erste Steilstufe, die uns schon einen kleinen Vorgeschmack bot, auf dass was uns da den Tag über erwarten sollte. Schon für die ersten 200 Höhenmeter mussten wir die Harscheisen ausfahren. Nach dieser ersten Prüfung war uns auf jeden Fall warm. Über etwas flächeres Terrain gingen wir auf 3 Rinnen zu, von denen wir zuerst die mittlere und dann die rechte für den Aufstieg wählten. Auch hier war wieder eine gute Technik gefragt und ohne Harscheisen kein Blumentopf zu gewinnen. Und es wurde nicht einfacher und der Gipfel kam und kam nicht in Sicht. Thomas und ich hatten ganz schön zu kämpfen. Ganz im Gegensatz zu Harald, der, von Energieriegeln gedopt, den Hocharn nur so erstürmte. Hin und wieder kreuzten auch unsere Niederbayerischen Freunde unseren Weg. Aber nur, wenn sie was von uns brauchten. Z.B. Tape, um ein marodes Fell wieder zu befestigen. Nach einem 5h30min langem Aufstieg waren wir endlich am Gipfel. Rund 1700 Höhenemeter lagen hinter uns. Und belohnt wurden wir mit einem herrlichen Ausblick. Zu sehen waren der Glockener, der Mölltaler Gletscher, Sportgastein, die Hochalmspitze und die Kolmkarspitze, die am Sonntag bestiegen werden sollte. Ach ja, falls ichs noch nicht erwähnt habe, das Wetter war fantastisch :-) Bis auf den Wind. Nach Klamottenwechsel, ein paar Fotos und einem Eintrag ins Gipfelbuch machten wir uns auf den Weg Richtung Tal. Vom Gipfel aus hielten wir uns am Anfang immer links, um den Leuten, die die Aufstiegsspur abfahren wollten, zu entkommen. Nach den ersten paar Schwüngen im Bruchharsch legten wir bei einem vermeintlich windgeschütztem Felsen unsere Mittagspause ein. Aber Wind und Schneeverwehungen ließen uns das ganze etwas abkürzen und wir machten uns wieder auf den Weg. Bei schwierigen Schneeverhältnissen aber total einsamen Hängen gings super Richtung Tal. Die ersten Menschen trafen wir erst wieder oberhalb der 3 Rinnen, die dann das Highlight des Tages für uns bereit hielten. PULVERSCHNEE!! Gierig machten wir uns über den 500- 600 Meter langen Abschnitt her, um uns danach in lose bewaldetes Gebiet zu begeben. Und wie sollte es anders sein: Wir haben uns verfahren und mussten noch ein paar Meter aufsteigen, um den richtigen Graben zu finden, der uns wieder zurück zum Naturfreundehaus brachte. Meine erste Gletschertour war vollbracht.

Hier der Tag in Zahlen: 12,66 km 8:19:51 Aufstieg: 1660 m 5:26:41 Abfahrt: 1662m :2:33:19 Durchschn HF:  133 bpm TE: 4,7

auf der Karte:


Und in Bildern:


















Den super Samstag ließen wir dann bei ein paar Bier, einer Runde Schafkopf und leckerem Kartoffelgulasch ausklingen

Am Sonntag konntne wir dann ein Stunde länger schlafen. Schließlich warteten "nur" 1000 Höhenmeter auf uns. Die Rucksäcke wurden wieder voll gepackt und schwer beladen machten wir uns mit unserem ganzen Zeug auf den Weg Richtung Durchgangalm, die knapp 900 Höhenmeter unter unserem angestrebten Gipfel lagen. Langsam gings durch den Rauriser Urwald und nach 30 min erreichten wir die Durchgangalm, an der wir ein Depot mit unsern überflüssigen Ausrüstungsgegenständen errichteten. Mit federleichten Rucksäcken stürmten wir Richtung Gipfel. Zuerst durch einen lichten Wald, dann über einen leicht ansteigenden Hang Richtung Kolmkarscharte. Das Wetter am Sonntag war nicht so gut wie am Tag zuvor, sehr windig
 und etwas nebelig. aber trotz allem noch gut zu gehen. Nach dem Durchqueren der Kolmkarscharte war dann auch schon der Gipfel in Sicht. Auch wenn der Harald noch einen "riesigen Berg" erwartet hat. Der Wind war hier nun schon so stark, dass wir unsere Windjacken anziehen mussten. Die letzten Meter zum Gipfel waren dann ein echter Kampf mit den Elementen. Aber wir haben ihnen tapfer getrotzt und erreichten die Kolmkarspitze nach knapp 2 1/2 Stunden. Und dann kam sogar noch die Sonne raus :-) Nach einer kurzen Pause, ein paar Fotos und nachdem ein paar Bamberger auf dem Gipfel eingetroffen sind machten wir uns wieder auf den Weg nach unten. Über windverpressten Schnee und einen steilen Hang unterhalb des Gipfels gings dann über flachere Abschnitte mit recht gutem Schnee in einen lose bewaldeten Abschnitt Richtung Durchgangalm. Leider war in diesem Wald mit Ski kein durchkommen und wir mussten uns durch ein paar Sträucher zu Fuß den Weg nach unten suchen. Zum Glück waren es nur ein paar Meter. An unserem Depot angekommen begann eine der lustigsten Abfahrten, die ich je gemacht habe. Der Müllsack, der unser ganzes Zeug enthielt, wurde nämlich nur noch zum Teil wieder in die Rucksäcke verpackt. Etwas leichter habe ich ihn mir geschnappt und bin im Wechsel mit dem Harald einfach mit dem Sack in den Armen abgefahren. Und das war echt teilweise abenteuerlich. Durch einen schmalen Hohlweg, teilweise nicht einmal breit genug für einen ordentlichen Pflug, gings durch den Rauriser Urwald Richtung Tal. Irgendwann haben wir dann auch wieder unsere Aufstiegspur von Freitag erreicht und über den Schneeschuhtrail und auf den letzten Fetzen Schnee auf den Almen erreichten wir wieder den Parkplatz Bodenhaus bei frühlingshaften Temperaturen.

Der Tag in Zahlen: 17,58 km 5:10:33 Aufstieg: 1067 m 2:29:33 Abfahrt: 1297 m 2:40:27 Durchschn HF: 115 bpm TE: 2,8

hier auf der Karte: 

und hier in Bildern










Das war mal wirklich ein SUPER Wochenende. Auch wenns wirklich sehr anstregend war, wie man an unserem letzten Bild sehen kann :-)